Einen Stockerlplatz knapp verfehlt hatte am vergangenen Wochenende unser Vierspännerteam Sonja, Tanja und Beate im Oberbayrischen Hundham im Leitzachtal. Vorangegangen waren drei Tage harter Kampf gegen widrigste Wetter- und Bodenverhältnisse und eine starke Konkurrenz von fünf bestens trainierten Lokalmatadoren.
Schon am Freitag, dem Dressurtag stellte sich das erste Handikap ein: In dem bergigen Gelände auf dem vom Dauerregen aufgeweichten Wiesen fand sich nirgendwo auch nur ein geeignetes Fleckerl, um die Ponys schön abzufahren und einzustellen, entsprechend nicht ganz erwartungsgemäß die Präsentation und so musste man sich mit einem dritten Platz in der Dressur zufrieden geben.
Am Samstag – dem Geländetag - überkam dann alle Beteiligten das kalte Grausen. Nachdem alle Zweispänner das Gelände absolviert hatten, sahen das Turniergelände, die Hindernisse, die Wege nur noch aus wie ein Schlachtfeld - überall fesseltiefer Schlamm, umgeackerte Grasnarbe und Sumpflandschaft. Der unaufhörliche Regen hatte auch noch sein Übriges getan. Würden unsere ‚Flachlandtiroler’ die bevorstehende Tortour überhaupt packen und wenn, dann unbeschadet überstehen? So was hatte man ihnen ja noch nie zugemutet.
Jeder dachte das, keiner sprach darüber.
Mit einem mulmigen Gefühl gingen die Mädels an den Start. Anspannung bis zum ersten Hindernis am Hang - und siehe da, alle Ponys packten beherzt an und ackerten von Hindernis zu Hindernis – dazwischen immer wieder die lange Bergstrecke hoch, Kräfte raubend natürlich für unsere Leichtgewichte. Aber Sonja lies den Ponys ihr Tempo einteilen, feuerte sie nur an brenzligen Stellen zu mehr Krafteinsatz an. Und so kamen alle heil und stolz an’s Ziel, ohne Hänger, ohne Zerren und Gezeter, eine harmonische Fahrt, die die Leistungsfähigkeit und den guten Willen unserer Lieblingsponys wieder mal rührend unter Beweis stellte.
Auch am nächsten Tag beim Hindernisfahren waren alle Ponys guter Dinge, fein und aufmerksam, nicht so schnell, wie nötig, um so ein Hindernis zu gewinnen. Aber es reichte für zwei Null-Fehler-Fahrten und ein dickes Lob von Herrn Herppich für eine soooo schöne Vorstellung.
Schlussendlich war man - als einzige Damenmannschaft in der Männerdomäne - nach all der Anstrengung mit dem vierten Platz sehr zufrieden, zumal die Konkurrenz sehr gut trainiert, auf der Geländestrecke zuhause und die Haflingergespanne bei diesen Rahmenbedingungen kräftemäßig natürlich klar im Vorteil waren.
Alles in allem konnte unser junges Team sehr viel Erfahrung sammeln und fuhr zwar abgekämpft und von oben bis unten verdreckt aber stolz und zufrieden wieder nach Hause.
Erwähnenswert noch die große Freundlichkeit vor Ort, die gute Organisation und man war beeindruckt von so vielen aktiven und auch jungen Fahrern der Leitzachtaler, die an den Meisterschaften teilnahmen.
P.S. Bei soviel Vereinsaktivität kann man auch über den ‚Versprecher’ des Moderators ‚Jetz’ miasts alle klatschen, des is oana von uns’ gerne hinwegsehen.
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